Besonders gereizt hat mich der Schauplatz der Geschichte - seit dem "Historiker" machen mich Geschichten aus/in den Karpaten neugierig. Das Cover hat auch nicht geschadet, wobei sich der Verlag den zusätzlichen Text genausogut hätte sparen können :)
Der Autor beschreibt lebendig und spannend die Lebensumstände und das Miteinander in einer polnischen Kleinstadt - hinter dem Mond sozusagen aus der Sicht derer, die im Zentrum der K&K-Monarchie leben.
Darunter leidet auch der Komissar, der sich des Falls annehmen muss - ein ziemlich unsympathischer aber nicht komplett blöder Typ. :)
Die drei Hauptfiguren Boris Pasternyak, Dr. Zalesky und Professor Hildenberg sind dagegen glaubwürdig und sympathisch; und keiner von ihnen glaubt an eine übermenschliche Ursache der Morde.
Meine persönlichen Heldinnen sind aber die Prostituierte Bimele und Laura, die Tochter von Dr. Zalesky.
Die Auflösung war überraschend; die Vorgeschichte, die zu den Morden führt, ist logisch aufgebaut und wird spannend Stück für Stück aufgedeckt - man rätselt mit und liegt am Ende dann doch falsch :) Also zumindest ich lag falsch :D
Einziger Minuspunkt: ich halte den Agenten der Regierung für extrem unglaubwürdig. Nicht, dass es so etwas gegeben haben soll, sondern die Identität (die ich hier nicht spoilern will :)).
Ich habe zwar zu dem Thema nicht recherchiert, aber ich glaube nicht, dass so etwas - noch dazu in der K&K-Monarchie! - auch nur annähernd denkbar war.
Aber was weiß ich schon? ;)
Auf jeden Fall ein Wiederlesbuch!