Couscous

Ein ziemlich kurzer Roman - aber Himmel, was für einer!

Ich lese einiges an Krimis, auch mal solche, in denen literweise Blut fließt - aber es hat mich noch kaum einer so getroffen wie dieser.

Gemeinsam mit dem Erzähler und seinen Freunden wird der Leser in die Berichterstattung über den "Kameramörder" hineingezogen. Sie diskutieren, ob das Video, das der Mörder gedreht hat, im Fernsehen gezeigt werden darf. Ob man so etwas anschauen darf, ohne sich mit dem Mörder gemein zu machen - und trotzdem schauen sie es an, trotzdem können Sie sich nicht losreißen.

Und der Leser - und das ist das perfide an der Sache - macht genau das selbe. Man könnte das Buch weglegen, tut es aber nicht. Und muss sich damit am Ende diesen Fragen selbst stellen. Warum liest man weiter, wie sehr lässt man sich von dieser Inszenierung faszinieren?

Fies, fies, fies. Aber gut.